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Aktuelles

Neue Projekte 2015

Unser arbeitsreiches Frühjahr 2015 gehört der längst fälligen Medienarbeit: wir werden bei unserem Lieblings-Label GRAMOLA Aufnahmen für zwei CDs produzieren – mit einem breitgefächerten Repertoire möchten wir unser Publikum interessieren: zum einen widmen wir uns den beiden Streichquartetten von LEOS JANACEK: Kreutzersonate wie Intime Briefe sind Meilensteine in der Literatur des 20. Jahrhunderts. Janáček erfand eine ergreifende Musik, die nahezu weder Vorläufer noch Nachfolger kennt, die das böhmisch-mäherische Musikantentum aber bewusst in die Zukunft lenkt. Zudem sind es Stücke von zutiefst autobiographischen Erfahrungen – Janáček lebte einerseits in anerkannt bürgerlichen Normen und versuchte andrerseits in einer platonischen Idealisierung den Liebesbegriff zu thematisieren – vieles steht in oder zwischen den Noten.
Unser zweites Projekt gilt nahezu unbekannten (vergessenen) Stücken aus den prominentesten Pianistenhänden: FRIEDIRCH GULDA und GLENN GOULD haben auch Streichquartette komponiert, man glaubt es kaum. Gulda studierte in den Nachkriegsjahren an der Wiener Musik-Akademie nicht nur Klavier beim legendären Bruno Seidlhofer, sondern auch Musiktheorie und Komposition bei Joseph Marx, einem Lordsiegelbewahrer der Spätromantik und des Konservatismus’. Und in eben diesem Klang und solchen Sinne kommt dieses 1950/51 komponierte dreisätzige Streichquartett daher. Da war gewissermaßen die (Schein-) Welt noch in Ordnung, die sein Professor seit Jahrzehnten in einem erbitterten Kampf gegenüber den sogenannten Neutönern aufrecht zu erhalten versuchte. – Ganz anders dagegen der geniale Einzelgänger und Publikumsverweigerer Gould. Er war (1955) 23 Jahre alt, als er sein Streichquartett, opus 1, vollendet hatte und damals kaum mehr als eine lokale (kanadische) Pianisten-Hoffnung. Schönberg und die Folgen hatte er musikalisch wie intellektuell aber längst in sich aufgesogen, sodaß er bedingungslos in einem elegischen, sehnsüchtigem Moll-Ton drauflos schreiben konnte, als handelte es sich um die Fortsetzung von Schönbergs „Verklärter Nacht“. Das 35-Minuten-Stück erscheint heute wie ein Komet, der eigentlich nachhaltig einschlagen hätte sollen/müssen. Nur hörte man sonderbarerweise davon nichts …
Mit diesen Programmen möchten wir unser Publikum interessieren und in Spannung halten. Vielen Dank, wenn Sie uns dafür die Daumen drücken!